Die Anmeldung für unsere Tagung "Digitalisierung der Energiewelt" ist nun offen. Jede interessierte Entdeckerin und jeder interessierte Entdecker sind herzlich dazu eingeladen gemeinsam mit uns einen genauen Blick auf die neuesten Entwicklungen, Technologien und Möglichkeiten in der Digitalisierung des Energiesektors zu werfen.
In fünf Vorträgen stellen wir Ihnen Beiträge aus den aktuellen Forschungsergebnissen des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida vor. Die Veranstaltung ist eine freie Tagungsgruppe im Rahmen der 25. Interdisziplinären Wissenschaftlichen Konferenz Mittweida.
Eckdaten:
25. Oktober 2018 von 10-15 Uhr
Wasserkraftwerk Mittweida
Weinsdorfer Str. 39
09648 Mittweida
Keine Teilnahmegebühr
Bitte melden Sie sich bis zum 19. Oktober 2018 inkl. Anzahl und Namen der Teilnehmer an bei:
Kerstin Strangfeld
E-Mail: kerstin.strangfeld@hs-mittweida.de
Telefon: 03727 / 58-1656
Fahrplan
Eröffnung durch den Leiter des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida
Prof. Dr.-Ing. Ralf Hartig
Prof. Dr. jur. Holm Anders
Im Rahmen der Energiewende soll die Energieversorgung in Deutschland von fossilen und Kernbrennstoffen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Bis zum Jahr 2050 soll dieser Prozess weitgehend abgeschlossen sein. Die Energiewende kann insoweit nur erfolgreich sein, wenn künftig Strom aus erneuerbaren Energien auch eingesetzt wird, um Wärme, Kälte und Antriebsenergie zu erzeugen, sog. Sektorkopplung. Vor allem die Verteilernetzbetreiber, die die Hauptlast der Energiewende tragen, sind deshalb gefordert, Stromnetze auszubauen oder – unter Nutzung der Möglichkeiten neuer Technologien – effizienter zu betreiben. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Vortrag mit den Aufgaben, die Verteilnetzbetreiber künftig zu bewältigen haben und betrachtet diese im Lichte des aktuellen europäischen Gesetzesvorhabens, insbesondere einer Neufassung der sog. Binnenmarktrichtlinie Strom.
Christina Hesse, M.Eng.
Der Electronic Engineering and Manufacturing Services (E2MS-) Sektor zeichnet sich durch industrielle Fertigung bei gleichzeitig hoher Serviceorientierung aus. Die hier entstehenden Produkte entsprechen in Design und Funktionen überwiegend individuellen Vorstellungen der industriellen B2B-Kunden, sodass passgenaue Komponenten für verschiedenartigste Systeme bereitgestellt werden. Darüber hinaus ist die Elektronikindustrie durch einen intensiven Bedarf an seltenen Erden und durch hohen Energieverbrauch im Bereich der Materialgewinnung, -produktion und –nutzung gekennzeichnet. Digitalisierungsprozesse im Rahmen der Industrie 4.0-Bestrebungen lassen die Verbräuche auf ein signifikantes Maß ansteigen und begründen diesbezüglichen Forschungsbedarf und die Notwendigkeit des Erkenntnisgewinns für die Optimierung von Stoff- und Wertstromverläufen. Diesen widmet sich der Beitrag „Effizient mit Ressourcen umgehen – Bewertung energetischer Prozesse mittels Stoffstromanalysen“.
mit Mittagsbuffet
Pierre Jaques, M.Sc.
Der zunehmende Einsatz von Leistungselektronik und anderen nicht-sinusförmigen Stromverbrauchern verschmutzt nicht nur die Spannungsqualität, sondern erhöht auch die Anforderungen an eine korrekte Leistungsmessung. Um herauszufinden, welchen Anforderungen die in jedem Haushalt verbauten Zählgeräte im heutigen Alltag begegnen, haben Forscher des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida eine Messkampagne gestartet, in dessen Fokus die Anstiegszeiten des Stroms (di/dt) liegen. Der Vortrag befasst sich neben der Vorstellung der Messkampagne und deren technischer Hintergründe mit der sich aktuell im Brennpunkt befindlichen Twente-Studie, die sich ebenfalls um dieses Thema dreht.
Heiko Löbel
In einem Erfahrungsbericht werden die Erkenntnisse über Eigenschaften und Besonderheiten moderner Zähleinrichtungen zusammengefasst, welche sich durch die jahrelange Forschung auf der Zählerprüfstrecke des Instituts für Energiemanagement angesammelt haben. Nach einem virtuellen Rundgang durch die Zählerprüfstrecke, widmet sich der Vortrag dem Aufbau verschiedener Zählertypen und erklärt wie und mit welchen Messverfahren sie arbeiten. Danach widmet sich der Vortrag dem technischen Hintergrund des häufig medial zitierten Datenschutz, klärt auf welche Daten ein moderner Zähler speichert und wie diese von den Stromkunden auch selbst ausgelesen werden können.
Michael Nagel, M.Sc.
Um die bevorstehenden Herausforderungen für Stromnetze (u.a. 1 Mio. E-Autos bis 2020[1]) aus Sicht des Netzbetreibers bewältigen zu können, bedarf es neben dem Netzausbau auch der Optimierung bestehender Systeme. Derzeit werden Algorithmen entwickelt, um Ladepunkte für E-Mobile besser im bestehenden Niederspannungsnetz zu integrieren. Da die Erprobung solcher Algorithmen in der Praxis oft mit hohen Zeit- und Kostenaufwänden verbunden sind, wurde das Softwaretool „SimNet“ geschaffen. Die Eigenentwicklung des ifem dient der Simulation frei konfigurierbarer Niederspannungsnetze mit einer Vielzahl an verschiedenen Verbrauchern, Kabeltypen und Einstellparametern, um die Algorithmen bzgl. des Nutzens für das Netz und Optimierungspotentiale zu untersuchen. Durch diese Vorgehensweise sollen die Chancen für einen erfolgreichen Praxistest, bei gleichzeitig sinkendem Bedarf für zeitliche und finanzielle Ressourcen, erhöht werden. Im Rahmen des Vortrages werden die Notwendigkeit und Vorteile von SimNet anhand eines Praxisbeispiels dargestellt.
[1] Bundesregierung, „Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung“, August 2009
Prof. Dr.-Ing. Ralf Hartig