Energiemanagement trifft auf Denkmalschutz

Dom zu Meißen

Der Dom zu Meißen ist ein historisches und architektonisches Meisterwerk der Gotik. Mit seinen imposanten Spitzbögen und der prächtigen Innenausstattung voller wertvoller Kulturschätze ist er ein wahres Fest für die Sinne eines jeden Besuchers. Eines wird dieser hinter dem dicken Gemäuer naturgemäß jedoch nicht vorfinden: eine hohe Raumtemperatur.

Was den Gästen des Doms zu Meißen im Sommer noch sehr willkommen ist, kann bei einem winterlichen Besuch des Gottesdienstes mit kalten Füßen enden. Natürlich möchte der Dombaumeister Dr. Knut Hauswald ungern jemanden frieren lassen, doch der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz erfordert Kompromisse. Derzeit lässt er wenige Räume elektrisch beheizen, doch ein historisches Gebäude dieser Größe kann und darf bei kühlen Außentemperaturen nicht einfach auf eine übliche Wohnzimmertemperatur angehoben werden, da dies kondensationsbedingt zu Feuchtigkeit am Innenmauerwerk führt.

Dies und viele weitere Aspekte spielen eine wesentliche Rolle bei der Wahl des geeigneten Heizsystems. „Wir suchen nach einer denkmalschutzgerechten Lösung, das beeindruckende Bauwerk zu erhalten und gleichzeitig den Besucher nicht frieren zu lassen.“ erklärt unser Transferassistent Thomas Kirste, der das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Ortskuratorium Meißen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorangetrieben hat. „Der geschichtsträchtige Dom darf nicht verfälscht, beschädigt oder in sonstiger Art und Weise beeinträchtigt werden. Dies bedeutet wiederum, dass uns nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Immerhin darf nach dem Einbau von der Heizung nichts mehr zu sehen sein und sie muss punktuell und terminiert einsatzfähig sein. Der erste Überblick hat zudem ergeben, dass auch bei der Beleuchtung großes Optimierungspotenzial besteht.“

Wie schon die Bobbahn Altenberg, ist auch der Dom zu Meißen ein Praxisprojekt unserer Studierenden, das von unserer Professur Energie- und Ressourcenmanagement, vertreten durch Professor Bert Schusser, betreut wird. Im Laufe des Projektes werden sie, gemeinsam mit dem Dombaumeister Dr. Hauswald, der Gebäude- und Automatisierungstechnik Dresden und dem Lichtsystemanbieter li’d design, nach Lösungen für ein effizienteres Beleuchtungs- und Heizsystem suchen.  Zu diesem Zweck erstellen die Studierenden zunächst eine erste energetische Analyse. Finanzielle Mittel stehen dem Hochstift dafür nicht zu Verfügung. Das Projekt ist damit eines in einer Reihe von Beispielprojekten, die zukünftig in die anwendungsorientierte Lehre eingebunden werden.

Ansprechpartner

Thomas Kirste

Tel: 03727 / 58 1648

E-Mail: kirste@hs-mittweida.de

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