In einem neuen Forschungsvorhaben des ifem, gemeinsam mit dem Kommunikationsdienstleister SAT–Kabel GmbH, soll ein neues Verfahren entwickelt werden, welches Zählermesswerte und Schaltvorgänge von allen Verbrauchszählern erfassen und über das in jedem Haushalt anliegende Breitbandkabelnetz übertragen kann.
Für die Fernablesung wird üblicherweise jeder Verbrauchszähler (Strom, Wasser, Gas und Wärme) mit einer eigenen funkbasierten Kommunikationseinheit ausgestattet. Der neue Knotenpunkt soll diese Einheit überflüssig machen, indem er die Daten aller Geräte vor Ort ausliest und versendet. Die Übertragung wird nicht mehr über das Funknetz realisiert. Stattdessen soll dafür das im Haushalt anliegende Breitbandkabelnetz zum Einsatz kommen, was zusätzlich eine verbesserte Datensicherheit mit sich bringt. Mit nur einem Login wäre der Endkunde in der Lage alle im Knotenpunkt gebündelten Daten zum Verbrauch der unterschiedlichen Medien übersichtlich abzurufen.
Nach Fertigstellung können die Forscher des ifem einen von den zahlreichen Messgeräteherstellern am Markt unabhängigen Prototypen zur Verfügung stellen, der mit geringen Kosten alle Verbrauchswerte digitalisiert. Er soll mit modernen digitalen Zählern als auch mit bestehenden analogen Zählern kompatibel sein. Dabei nimmt er nur Daten anderer Geräte auf, verarbeitet und überträgt sie, erstellt jedoch keine eigene Messung.
Das Vorhaben ist Teil der Innovationsstrategie Sachsens und befördert die Zusammenarbeit und enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit bis Juni 2020 und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaat Sachsens gefördert.

